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ANZAC Day

flagbottom2Am 25. April 1915 landeten auf der Halbinsel Gallipoli vor der kleinasiatischen Küste neben französischen und britischen Truppen etwa 30 000 Soldaten der Australian and New Zealand Army Corps (ANZAC). Ziel war die Errichtung eines Brückenkopfs zur Eroberung der Haupstadt Konstantinopel/Istanbul. Vorausgegangen waren diverse Angriffe von Schiffen der Allierten. Die gesamte Operation endete, ähnlich wie an der Westfront, in einem Stellungskrieg ohne entscheidende Erfolge, jedoch mit enormen Verlusten für beide Seiten. Im Winter 1915/16 wurden die alliierten Truppen schließlich abgezogen – die Bilanz: Insgesamt etwa 400 000 Verletzte und 100 000 Tote auf beiden Seiten.

Unter Kontrolle einer deutschen Militärmission war einer der Kommandeure der osmanischen Truppen der spätere Staatsgründer der Türkei, Mustafa Kemal Atatürk. Auf  Seiten der Entente-Mächte hatte Großbritannien den Oberbefehl inne – und obwohl weit mehr britische als australische und neuseeländische Soldaten starben bzw. verletzt wurden, sorgt das auch heute noch für den Mythos, dass in erster Linie die ANZACs auf Gallipoli als Kanonenfutter benutzt wurden.

Seit 1916 jedenfalls wird der Jahrestag als der australische Nationalfeiertag begangen – und Gallipoli wird als einer der wichtigsten, wenn nicht als der wichtigste historische Beitrag zur Formierung einer nationalen Identität des weißen Mainstream- Australiens. Nach zunehmender Kritik am ANZAC-Day (wo nicht nur der Toten vergangener Kriege gedacht wird, sondern auch die australischen Soldaten der Gegenwart gefeiert werden) aufgrund der Beteiligung Australiens im Vietnamkrieg in den späten 1960er und frühen 1970er Jahren nimmt die Bereitschaft, die Beteiligung von ANZACs in militärischen Konflikten an diesem Feiertag zu „würdigen“, in den letzten Jahren wieder zu.

Und auch der seit Ende 2007 amtierende Premierminister der Labour Party, Kevin Rudd, hält Gallipoli für einen existenziellen Beitrag der australischen Identität: „That’s part of our national consciousness, it’s part of our national psyche, it’s part of our national identity, and I, for one, as Prime Minister of the country, am absolutely proud of it,“ sagte er einer Meldung des Australian zufolge.

Da das Ganze so bedeutend für (viele) Australier ist, hab ich mir dann auch mal die ANZAC Parade hier in der Stadt angesehen. Erstaunlich war für mich tatsächlich vor allem, dass keinerlei Kritik wahrnehmbar war. Und das, obwohl neben Soldaten in historischen Kostümen, die den eigentlichen Anlass des Feiertags personifizierten, auch Veteranen aus Vietnam mitmarschierten – und Vertreter aktueller Operationen mit australischer Beteiligung, beispielsweise im Irak.

Wie auch immer – beeindruckend war die Parade durchaus.

Hier eine kleine Dia-Show (weiter unten gibt’s die Bilder auch noch einzeln):

Lone Pine Koala Sanctuary

Nicht weit von unserem Stadtteil Toowong befindet sich das „Lone Pine Koala Sanctuary“, ein kleiner Zoo, in dem zwar Koalas tatsächlich die Hauptattraktion sind, aber auch noch einige andere der populäreren Vertreter der australischen Fauna zu bewundern sind. Die Känguruhs und Wallabies kann man sogar füttern, das Besucherinteresse lassen sie recht stoisch über sich ergehen. Wer mal hin möchte: Buslinie 430 (Fahrplan hier)

Brisbane

Hier endlich noch ein paar Fotos der City:

Erste City Tour

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Ausgeschlafen!! 😉 Und schon stürzen wir uns in die Stadt, um einen ersten Eindruck von unserer temporären Wahlheimat zu bekommen. Nach einem kurzen Ausflug auf den Campus der University of Queensland (UQ), um unsere Studentenausweise anfertigen zu lassen, geht es nun Richtung Innenstadt. Nicht mit dem Bus, sondern einer City Cat, den Fähren auf dem die Stadt durchschlängelnden Brisbane River. Die Dinger scheinen ziemlich gut motorisiert zu sein – es empfiehlt sich, eine Hand an der Reling zu haben, wenn’s losgeht. 🙂   (Bild1)

Angekommen in South Bank, einem Stadtteil mit diversen Kultur- und Freizeitangeboten wie Museen, Kinos und Theatern, aber auch einer großen öffentlichen Poolanlage und einem Riesenrad, werden wir im dortigen Park schon einmal mit einem (relativ) kleinen Vertreter der auch hier in der Stadt varianten- und zahlreich vorhandenen australischen Fauna konfrontiert (Bild 2). Bald darauf dürfen wir dann zum ersten Mal am eigenen Leib erleben, was hier „Regen“ bedeutet.  Ziemlich schnell wird es am hellichten Tag dunkel – und plötzlich scheint man einen großen Eimer warmes Wasser übergeschüttet zu bekommen. Und so schnell, wie das Unwetter kommt, verschwindet es (meist) auch wieder – um dann richtig angenehme Temperaturen zu hinterlassen. Nach einem kleinen Ausflug zum Botanischen Garten lassen wir den Tag mit einem Spaziergang an der  Flusspromenade ausklingen. Ich hadere noch mit mir, ob ich die Kombination aus Fluss und Skyline hier nicht doch tatsächlich schöner finde als in Frankfurt…

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