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Easter Bilby

Easter Bilby

Easter Bilby

Eigentlich geht’s ja um den Osterhasen. Und warum ausgerechnet der an Ostern Eier bringt, weiß man eigentlich auch nicht so genau – sehr wohl aber, dass ein Hase kein Kaniggel ist. Zwar gibt es auch im Englischen verschiedene Begriffe (hare oder bunny = Hase, rabbit = Kaninchen), umgangsprachlich werden die Tiere aber – wie bei uns – oft über einen Kamm geschoren. Der Easter Bunny erfreut sich deshalb, obwohl übrigens im Supermarkt in ähnlicher Truppenstärke anzutreffen, nicht durchgehender Unterstützung in Australien – und das kam so:

Schon an Bord der First Fleet 1788 befanden sich Kaninchen – was in den Jahrzehnten darauf bereits mancherorts zu einem Problem wurde, insbesondere in Tasmanien . Im 19. Jahrhundert brachte dann ein britischer Viehzüchter 24 Kaninchen nach Australien mit, um auch hier der Jagd auf die Viecher frönen zu können.  Scheinbar war er nicht der beste Jägersmann und es entwischten ihm einige davon –  mit verheerenden Folgen für das einheimische Ökosystem: Da sie hier in den meisten Regionen keine natürlichen Feinde hatten, verdrängten die Kaninchen viele heimische Arten. Das Aussterben einer ganzen Reihe von Landsäugern geht wohl auf das Konto der knuddeligen kleinen Viecher.  In Westaustralien wurde mit einem Zaun quer durchs ganze Land, dem Rabbit-Proof Fence, versucht, die Plage in den Griff zu kriegen – ohne Erfolg. In den 1950er Jahren erreichte die Zahl der fruchtbaren Tierchen 600 Millionen (sic!) Exemplare, woraufhin man zum ersten Mal mit Hilfe eines speziellen Virus versuchte, der Plage Herr zu werden. Zunächst sehr erfolgreich (99% erlagen dem Erreger), sah man sich dann aber bald wieder mit steigenden Zahlen konfrontiert – manche Kaninchen hatten eine Immunität entwickelt. 1995 wurde dann ein neuer Virus zur Anwendung gebracht, der ihre Anzahl wiederum deutlich reduzierte.

Macrotis leucura

Macrotis leucura

Für manche Australier stellt sich somit die Frage, warum man Ostern mit Schokofiguren feiern sollte, die aussehen wie die größte Landplage des Kontinents – und propagieren statt des Verzehrs von Schoko-Easter Bunnies jenen von Easter Bilbies. Bilbies sind Kaninchennasenbeutler (ist die deutsche Sprache nicht wunderbar?), die kleine Variante (siehe Bild) ist – wohl wegen der erwähnten Kaniggelplage – bereits ausgestorben und die großen gelten als gefährdet. Deshalb hab‘ ich, politically correct, auch einen Schoko-Bilby hier stehen – und nicht eine dieser bösen, bösen, europäischen Kreaturen.

Frohe Ostern!! 🙂

Lone Pine Koala Sanctuary

Nicht weit von unserem Stadtteil Toowong befindet sich das „Lone Pine Koala Sanctuary“, ein kleiner Zoo, in dem zwar Koalas tatsächlich die Hauptattraktion sind, aber auch noch einige andere der populäreren Vertreter der australischen Fauna zu bewundern sind. Die Känguruhs und Wallabies kann man sogar füttern, das Besucherinteresse lassen sie recht stoisch über sich ergehen. Wer mal hin möchte: Buslinie 430 (Fahrplan hier)